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Articles

Themen,Textformen und Formate zum Innehalten und Verstehen, was mit höherem Bewusstsein möglich wird. Themen aus allen Bereichen, die inneres Wachstum in Bewusstsein von Gemeinschaft, Gesellschaft unterstützen (siehe Unity-Comunity“)

  • Anregung für neue Wege und Zugänge
  • Zusammenspiel Spiritualität, Wissenschaft und Economy
  • Wege, die junge Menschen in eine um das Wohl aller bemühte, eigenverantwortliche Gesellschaft begleiten – ” for the children of the World – the young and the adult “
  • verschiedene Autoren
  • aus sehr unterschiedlichen Bereichen
  • verschiedene Textformen und Formate

Unter “Articles” erscheinen informative Artikel zu allen in dieser Website genannten Themen. Sie werden von unterschiedlichen Autoren sein und stehen für Bewusstsein in der Gesellschaft, stellen positive Arbeiten zum Thema “Unity-Comunity” vor und geben dem Leser Motivation und berechtigte Hoffnung, dass man immer etwas verändern kann, wenn Handlung und Schritte der Quelle von Herzbewusstsein und verkörperten Wissen entspringen – wahrhaftig und authentisch.

Hier werden Artikel zu Bewusstsein, Körperarbeit, wissenschaftliche Themen zu lesen sein, über Projekte berichtet, die positive Veränderungen in unserer Gesellschaft wirksam initiieren und auf Zukunft und Erhalt von Lebensraum angelegt sind, über Ausstellungen und andere Events die inneres Wachstum und neue Wege unterstützen und zeigen wie sie wirkliche Veränderungen ins Leben rufen und eine friedliche, aktive Lebensform entstehen lassen.

Diese Seite ist noch in der Entstehung. 

Fragen hierzu gerne über contact@doorways-nicole.com.

 

Traumaheilung – zurück in innere Sicherheit  durch Integration der Ereignisse     

Traumaheilung ist nur möglich, wenn unser Nervensystem Ereignisse neuverhandelt, Körper, Geist und Seele mitgehen können und in innere Ruhe zurückfinden. In  der körperorientierten Trauma-Arbeit geht es also um die Auflösung, Entlassung und Integration von Traumata/Blockaden und all ihrer Begleiterscheinungen in Körper, Geist und Seele. In einer traumatisierenden, überwältigenden Situation baut der Körper über die Ausschüttung von Hormonen ( Adrenalin/ Noradrenalin) auf und ermöglicht über die so sich aufbauende Aktivierungsenergie Flucht oder Kampf. Je nach Grad einer traumatischen Erfahrung kann das autonome Nervensystem als letzte Überlebensmöglichkeit auch einen Totstell-Reflex mit einer Erstarrung (Freeze) als Folge auslösen. In diesem Zustand schaltet der Körper auf Aufrechterhaltung der notwendigsten Körperfunktionen. Alle Varianten dieser Reaktionen (Flucht, Kampf, Totstell-Reflex) können im Körper steckenbleiben und unterschiedliche Folgen auslösen, wenn das traumatische Ereignis nicht verarbeitet und die hohe Energiemenge nicht mehr abgebaut wird.  

Ob und in welchem Mass blockierte, angestaute Energie gelöst werden kann, hängt von der Situation, der Resilienz (Widerstandsfähigkeit und Elastizität des Nervensystems, körperlicher Verfassung, tieferes Verständinis des Einzelnen) und ggf. der Begleitung nach dem Ereignis ab. Tiere zittern erhöhte Energiemengen wieder aus dem Körper heraus. Eine Gesellschaft, die Zittern leicht als Schwäche interpretiert oder als etwas, was behandeln werden muss, lässt das natürliche Rauszittern nicht immer zu. 

Wir haben es verlernt, scheuen uns oder werden bei Schock über Medikamente ruhig gestellt. Damit wird auch das “Rauszittern” unterdrückt. So bleibt zu viel Energie als Stau/Blockaden im Körper, verteilt sich nicht mehr in einem kontrahierten oder gar erstarrten System und flieẞt nicht mehr ab. 

Nicht abgeschlossene Flucht-oder Kampfreaktionen haben ein dauerhaft erhöhtes und leicht triggerbares Erregungspotential zur Folge. Im Körper weiter bestehende Erstarrungserscheinungen schränken manchmal ein Leben lang die Fähigkeit ein, situativ angemessen zu reagieren und Aktionen abzurunden. Oftmals verunmöglichen sie sogar die Entscheidungs-und Handlungsfähigkeit eines betroffenen Menschen gänzlich. Unruhe, Ängste, Panik, starke Emotionen, Ohnmacht, Gedankenrasen etc. sind häufig die Folge dieser im Nervensystem nicht abgeschlossenen Abläufe. Ein Trauma kann so in Körper, Geist und Seele steckenbleiben und jahrelange Basis für daraus resultierende Verhaltensmuster sein. Es entsteht eine Feedback-Schleife. Trigger und Gedanken lösen immer wieder eine Reaktion im Körper-Geist-System aus und umgekehrt. 

Ein traumatisierter Mensch bleibt häufig in diesem Reaktionsmuster gefangen, wenn die Blockaden nicht irgendwann entlassen werden können. In der körperorientierten Traumabegleitung wird die Feedback-Schleife zwischen Körper und Geist/Gedanken unterbrochen. Die durch Traumata geprägte Wahrnehmung und Interpretationen können sich wieder verändern, so dass das Nerven-Körpersystem nicht dauerhaften Alarmzustand meldet. Ruhe kehrt wieder ein. Die Teilnahme am Leben und der Handlungsradius erweitern sich wieder. Lebendigkeit, Freude, Vertrauen ins Dasein wachsen. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes wieder ganz da.

Das Nervensystem und damit der gesamte Körper findet durch Neuverhandlung aus einem traumatisierten Zustand zurück in ein gleichmässigeres “Mitschwingen” in mehr oder weniger herausfordernden Situationen. Unser Nervensystem wird wieder elastischer und erholt sich auch aus Schockstarren. Es wird stabiler und dehnt sich wieder mehr aus. Kontraktionen im Körper nehmen ab. Mehr Raum und Entspannung entstehen, um genauer schauen zu können und gefühlt zu erkennen. Blockierte Energie fliesst wieder frei und kann durch die zunehmende Resilienz unseres Körpergefässes, die gesundenden Psyche und Physis in ihre Wege im Körper (zurück-)finden. Durch diesen Prozess und die daraus wachsenden Erkenntnisse lernen wir, diesem Fluss wieder zu vertrauen. 

Nicole R.-W.

                                                                                                                      

Trauma als Tor in unsere ursprüngliche Natur

Traumata können auch Brücke und Zugang zu höherem Bewusstsein und dessen Verkörperung sein.

Ein Trauma kann immer entstehen. In jedem Alter, oder sogar vor-und nachgeburtlich – mit leichten und schwereren Folgen. Alles hat eine Auswirkung auf Lebewesen, so auch auf den Menschen. Von Trauma spricht man, wenn es eine starke, bedrohliche Erschütterung auf mehreren Ebenen gibt: psychisch, seelisch, emotional, körperlich. Ein traumatisches Ereignis ist eine lebensbedrohlicher Einschnitt, der das System eines Lebewesens so überfordert, dass das Gehirn von willentlichem Verhalten auf instinktives Verhalten zum Erhalt des Lebens umschaltet. Alle unnötigen Wahrnehmungen und Handlungen werden stillgelegt, das autonome Nervensystem übernimmt die Führung.  

Der Begriff Trauma wirkt zunächst immer wie ein Krankheitsbild. Tatsächlich ist jeder Mensch Umständen ausgesetzt, die leider nicht immer zu verhindern sind. 

Dennoch gibt es für Einschnitte, die uns stark aus dem Gleichgewicht gebracht haben, Möglichkeiten der Auflösung und der Transformation in eine wiedererwachende Lebendigkeit und verkörperte, gelebte Spiritualtät, die richtig verstanden, fester Bestandteil eines jeden Lebens ist.

Das darf uns in jedem Fall zuversichtlich und Mut machen. Neugier auf ein Leben, ohne Blockaden oder mit der Fähigkeit zur Selbstregulation hilft uns.

Es gibt unterschiedliche Ursachen von Trauma:

Unfälle, Operationen und andere einmalige Schockerlebnisse wie Verluste – selbst wenn sie nicht physisch sind, sondern “nur” emotional oder psychisch als solche empfunden werden, Naturkatastrophen, psychische und physische Gewalt; körperlicher, sexueller und emotionaler Missbrauch. Auch sekundäre Traumata, die man als BeobachterIn erlebt, können extreme Auswirkung auf Menschen haben. Bei anhaltendem, emotionalem und/oder körperlichem Stress oder sich ständig wiederholenden, traumatisierenden Lebensituationen in der Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen spricht man von Entwicklungstrauma.

Manchmal können sogar sehr unbedeutend wirkende Einflüsse ein Trauma auslösen, vor allem aber retraumatisierend sein.

Unser gesamter Körper und so auch unser Nervensystem entwickeln sich sehr unterschiedlich aufgrund der Art eines Traumas, unserer Resilienz* und Lebensphase, in der wir unsere Erlebnisse hatten. Wo wir in der Abfolge eines traumatischen Ereignisses steckengeblieben sind, weil wir in diesem Moment nicht in der Lage oder Situation waren, uns retten oder abgrenzen zu können, spielt auch eine sehr entscheidende Rolle im weiteren Verlauf unseres Lebens.

In einer kritischen, traumatischen Situation schüttet der Körper Hormone aus, um die Energiemenge für eine entsprechende Überlebensreaktion bereitzustellen. 

Abgerundete, vollendete Flucht-Kampf-Reaktionen führen in eine natürliche Schwingung und Ruhe unseres Nervensystem zurück. Sie können unsere Resilienz sogar erhöhen. Die erhöhte Energiemenge, die der Körper zur Reaktion auf die Situation braucht, wird bei Vollendung eines Reaktionszyklus sozusagen vollständig genutzt und damit abgebaut, nicht aber bei einem unvollendeten, gestörten Zyklus im Gesamtablauf eines traumatischen Ereignisses oder bei einer Erstarrungsreaktion, die in einen dauerhaften Freeze-Zustand münden kann. 

Die erhöhte Energiemenge bleibt dann im Körper und zeigt sich durch wiederkehrende oder permanente Unruhe, Orientierungslosigkeit, Kampfbereitschaft oder Fluchttrieb, an Angst gekoppelte Agression/ Depression, Resignation, geistige und körperliche Lähmung, starke Emotionsschwankungen und vieles mehr-auch wenn die traumatische Situation nicht mehr gegeben ist. 

Der Betroffene bleibt also weiterhin im Alarmzustand, in einem Notzustand oder in der Dissoziation-Wahrnehmung, Fühlen, Denken und Handeln sind nicht mehr kohärent. Körper, Geist und Seele fühlen und handeln nicht mehr in Verbindung und Einklang miteinander. So kann z.B. ein kohärentes Zusammenspiel der Muskulatur nicht mehr funktionieren. Man bewegt sich mehr oder weniger fragmentiert.

Hierzu können auch Krampfanfälle gehören, die epileptischen Anfällen ähneln. Weitere Merkmale können der Verlust des Riech-und Geschmackssinn, Taubheit, Verschlechterung des Sehsinns bis hin zur Erblindung, Verlust des Gehörs oder dessen Übersensibilisierung (Überreizung, zu lautes Hören, Tinitus) sein.

Auslöser, die uns an das oder die Ereignisse erinnern, führen ohne Auflösung der Traumablockade(n) ggf. zu weiteren ähnlichen Körperreaktionen mit den dazugehörigen Ängsten und Emotionen und oft rasenden Gedanken. Schockstarren durch Totstell-Reflex, haben Erstarrung(en) im Körper zur Folge, die sich als andauernde, manchmal lebenslange Bewegungs-Entscheidungs-und Handlungsunfähigkeit zeigen können, sofern die Starre, der “Freeze” nach dem schwerwiegenden, traumatischen Erlebnis nicht entlassen werden kann. 

Alle Formen traumatischer Blockaden entstehen durch gestaute Energie und halten Körper, Geist, Seele und Psyche in einer Art Gefängnis, Verkrampfung oder Starre und wiederkehrenden Stress. Ein so beeinträchtigtes Nervensystem bewegt sich auf einer Skala von wenig bis stark aktiviert bis hin zu kollabierend und kann sich oftmals nicht mehr selbst regulieren. Starke posttraumatische Belastungsstörungen zeigen das sehr deutlich.   

Alle Schritte einer Traumaauflösung dienen der Wiederherstellung der Resilienz unseres autonomen Nervensystems und dessen Fähigkeit der Selbstregulation. So können nach aktivierenden Auslösern auch wieder Entspannung und Orientierung im Raum möglich werden. Erst so kann auf einer tieferen Ebene “Raum”, nachhaltig Ruhe und Frieden in uns entstehen. Unser gesamtes System findet in seine Kohärenz zurück, ein gesundes, sich selbst regulierendes Zusammenspiel aller Teile und Ebenen in uns. Dies zeigt sich dann auch wieder in kohärentem, leichterem Entscheiden und Handeln.

Entspannungsübungen allein führen vielleicht zu einer Phase von mehr Entspannung, aber nicht unbedingt zur Neuverhandlung im Körper-Nervensystem und Bewusstsein. Körperorientierte und bewusste Begleitung unterstützt tiefe und nachhaltige Veränderung. Alle an Angst gebundenen Aspekte und Emotionen in uns können im Verbund mit der Arbeit im sicheren Raum und in für den einzelnen Menschen angemessenen Schritten entkoppelt werden.

Durch die allmähliche Entkopplung der Ängste vom Ereignis und den Abbau von Freeze-Zuständen im Körper entsteht mehr Sicherheit und Vertrauen für eine Öffnung, die den Blick auf die Umstände traumatischer Erlebnisse erst ermöglicht. Hier kann die Bereitschaft und Fähigkeit zu tieferer Wahrnehmung entstehen. 

Auf dieser tieferen Ebene des Gewahrseins, kann der Trauma-Inhalt neuverhandelt werden und einen heilenden Verlauf im Nervensystem und gesamten Organismus in Gang setzten. Durch den entstehenden Raum kann der Betroffene Abstand zum Ereignis und eine Sicht aus der Position des Beobachters einnehmen und aus dem Gewahrsein erleben. 

Diese inneren Positionen versetzen den betroffenen Menschen in die Lage die Geschichte für sich innerlich differenzierter einzuordnen, zu verstehen und für sich auf einer tieferen bzw. höheren Bewusstseinsebene “neu zu schreiben” und zu integrieren. Die körperliche Integration des neu gewonnenes Empfindens und Bewuẞtseins kann Basis und Übung für weitere Auflösungen sein und gleichzeitig eine Bewusstseinsschulung. An dieser Stelle entsteht der innere Raum für den natürlichen Wunsch ein aktives, bewusstes Leben aus friedvollem Gewahrsein zu führen. 

Der Radius der Wahrnehmung erweitert sich mit jeder Auflösung und Entlassung der Blockade(n). Positive Neuverhandlung im System unseres gesamten Körpers verändert unsere innere Chemie zum Guten. Fliesst unsere Energie wieder ganz frei, kehren wir in den Fluss des Lebens zurück. Wir können also auch Traumata als Zugänge zu tieferem Wissen und Gewahrsein in uns erschliessen.  Wir kommen über diesen Weg der bewussten und im Körper ausgelösten Neuverhandlung von traumatischen Erfahrungen in eine Wiederverbindung mit uns und dem Leben. Hier liegt einer der tiefsten Zugänge zu unserem Ursprung, unserer inneren und gelebten Natur, Spiritualität im eigentlichen Sinn.

Körperorientierte Methoden zur Traumalösung wie z.B. “Somatic-Experiencing” nach Peter Levine, Focussing u.a. können also je nach Art und Tiefe der Begleitung über Traumaheilung hinausgehen, weil die Neuverhandlungen eines Traumas im Zustand innerer Präsenz (Gewahrsein) schon in sich eine tiefe Übung hin zu innerem Frieden und höherem Bewusstsein  ist. Im Gewahrsein beobachten ist letzlich eine Stufe der Meditiation. So können alle Neuverhandlung im Körper/Nervensystem, die auf der Ebene von Gewahrsein in Gang gesetzt werden, zur Übung auf dem Weg in tieferes Bewusstsein genutzt werden. Dies gilt auch für leichtere Blockaden und Widerstände.

Alle Erfahrungen, auch und besonders traumatische, sind damit mögliche Tore zu tieferer Erkenntnis und gesunder Spiritualität. Es liegt ganz bei jedem Einzelnen, ob und wann sie/er zu Auflösung und Vertiefung bereit ist. Es gibt die richtige Zeit. 

Ganz-Sein, Präsenz, Verbundenheit kehren zurück.    

                                                                                                                               Nicole R.-W.

 

*Widerstandsfähigkeit und Elastizität des Nervensystems und der Psyche. Damit geht auch eine physische Widerstandsfähigkeit einher. Alles zusammen ermöglicht auch in oder nach schwierigen Situationen eine Rückkehr in die Ruhe.

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